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Es wird nach einem happy end
Kurt Tucholsky
Im Film jewöhnlich abjeblendt.
Man sieht bloß noch in ihre Lippen
den Helden seinen Schnurrbart stippen -
da hat sie nu den Schentelmen.
Na, un denn - ?
Denn jehn die beeden brav ins Bett.
Na ja ... dißis ja auch janz nett.
A manchmal möcht man doch jern wissn:
Wat tun se, wenn sie sich nich kissn?
Die könn ja doch nich imma penn ... !
Na, un denn - ?
Denn säuselt im Kamin der Wind.
Denn kricht det junge Paar ´n Kind.
Denn kocht sie Milch. Die Milch looft üba.
Denn macht er krach. Denn weent sie drüba.
Denn wolln sich beede jänzlich trenn ...
Na, un denn - ?
Denn is det Kind nich uffn Damm.
Denn bleihm die beeden doch zesamm.
Denn quäln se sich noch manche Jahre.
Er will noch wat mit blonde Haare:
vorn doof und hinten minorenn ...
Na, un denn - ?
Denn sind se alt.
Der Sohn haut ab.
Der Olle macht nu ooch bald schlapp.
Vajessen Kuß und Schnurrbartzeit -
Ach, Menschenskind, wie liecht det weit!
Wie der noch scharf uff Muttern war,
det is schon beinah nich mehr wahr !
Der olle Mann denkt so zurück:
wat hat er nu von seinen Jlück?
Die Ehe war zum jrößten Teile
vabrühte Milch und Langeweile.
Und darum wird beim happy end
im Film jewöhnlich abjeblendt.